Nach dem Unentschieden am ersten Spieltag gegen Krefeld gastierte am Sonntag der TC 1860 Rosenheim im Kurpark. Die Rosenheimer hatten am ersten Spieltag bei Ihrem Bundesligadebüt die Düsseldorfer nicht nur geärgert, sondern regelrecht in Grund und Boden gespielt. Es wartete also ein große Aufgabe auf das Lambertz-Team, das von Pablo Cuevas verstärkt wurde. Pablo war am Freitag beim Challenger in Salzburg im Viertelfinale ausgeschieden und hätte eigentlich direkt zum ATP-Turnier im dänischen Båstad weiterfliegen sollen. Er ließ es sich auf Bitten von Teamchef Legsding aber nicht nehmen, einen Abstecher zu machen, um „seine“ Aachener zu unterstützen.

Die Einzel: Runde 1

Ausnahmsweise wurde mit den Partien 1 und 3 begonnen und Pablo zeigte auch auf dem Platz, wofür er gekommen war. Juan Ignacio Londero lief und lief aber immer wieder punktete Pablo mit seiner sensationellen Topspin-Rückhand, mal cross, mal long line. Entsprechend flott hieß es schon nach knappen 70 Minuten zum ersten Mal Spiel, Satz und Sieg für das Lambertz-Team. 6-2, 6-2

Parallel schien auch bei Neuzugang Tomáš Macháč, der sich schon am Freitag stark präsentiert hatte, alles glatt zulaufen. Der Tscheche gewann den ersten Satz 6-4 gegen Lorenzo Giustino, hatte auch im zweiten zunächst alles unter Kontrolle und lag bis zur Mitte des Satzes mit einem Break vorn. Bei 4-2, 40-15 und eigenem Aufschlag misslang Macháč ein Stopp, eigentlich eine wenig nennenswerte Szene, aber dennoch schien dieser unnötige Fehler Spuren zu hinterlassen. Tomáš gelang danach nur noch wenig, verspielte erst das Aufschlagspiel, dann den Satz und war schließlich im Champions Tie-Break komplett chancenlos. Am Ende stand eine überraschende Niederlage, die den Spieler selbst am meisten ärgerte und einige Zuschauer einmal mehr feststellen ließ, dass Tennis im Kopf entschieden wird…

Die Einzel: Runde 2

Das Match war noch nicht fertig, da war auf dem Center Court bereits der erste Satz in der zweiten Partie zu Ende gegangen. Dieser war für Antoine Hoang überhaupt nicht zufriedenstellend verlaufen. Der Bosnier Damir Džumhur zeigte genau das Tennis, das für einen Spieler wie Hoang unangenehm ist. Extrem laufstark brachte er viele auch gut geschlagene Bälle zurück und nötigte Hoang so, mit seinen Schlägen ein hohes Risiko einzugehen, was in erster Linie zu mehr Fehlern führte. Im zweiten Satz gelang es Hoang besser, Džumhur mit seinem ersten Aufschlag unter Druck zu setzen. Auf der anderen Seite streute der Bosnier immer wieder Stopps in längere Ballwechsel ein, die Antoine teils sensationell erlief, in den meisten Fällen aber den Rückschlag nicht gut genug kontrollieren konnte, um Džumhur für den Versuch zu bestrafen. Der umkämpfte Satz ging schließlich knapp an Džumhur. 2-6, 5-7

Im letzten Einzel spielte Vít Kopřiva gegen Matteo Viola. Der Tscheche und der Italiener bewegen sich in der Weltrangliste auf Augenhöhe, beide im mittleren 200er Bereich, und das Match spiegelte dies wider. Vít führte ein frühes Break bis zum 5-4, gelang es dann aber nicht, seinen Aufschlag zum Satzgewinn durchzubringen. Zwei Spiele später war es Viola, der die Satzführung an sich nahm. Auffallend war, dass beide Spieler fast ausschließlich von der Grundlinie agierten und –ungewöhnlich für Sandplatzspezialisten– viele Bälle äußerst knapp über das Netz spielten. Der zweite Satz ging klar an Kopřiva, der Alles in Allem hier der leicht stärkere Spieler zu sein schien.

Im Champions Tie-Break gelang es zunächst keinem der Kontrahenten, sich einen Vorsprung zu erarbeiten. Beim Stand von 6-6 verwandelte Viola allerdings erst seinen eigenen Aufschlag und holte dann auch beide Punkte bei Kopřivas Aufschlag. Der Tscheche sah sich also drei Matchbällen und Aufschlag Viola gegenüber. Einen Matchball wehrte Vít mit einem starken Return ab, einen nach einem längeren Ballwechsel. Bei dann eigenem Aufschlag gab es erneut eine längere Rally, die die Zuschauer in Bann hielt. Kopřiva entschied auch diese für sich und wurde mit großem Applaus des Publikums belohnt. Zwei Punkte später fuhr Kopřiva den zweiten Sieg des Tages für Aachen ein. Der Tscheche schien seine Aufholjagd nach einem kurzen Schrei einigermaßen stoisch zu genießen, aber seine Bank jubelte ausgelassen und ließ ihn nicht mit einem lockeren Fist-Bump davonkommen.

Die Doppel

In den Doppeln trafen Tim Pütz und Antoine Hoang auf Juan Ignacio Londero und Lorenzo Giustino sowie Vít Kopřiva und Nils Langer auf Damir Džumhur und Tristan-Samuel Weissborn. Auf dem Center Court fuhren Pütz und Hoang schnell einen nie gefährdeten 6-2, 6-4 Sieg ein während es auf Platz 5 spannend zuging. Langer schlug zuerst auf, servierte von Beginn herausragend und doch gelang den Rosenheimern sofort das Break. Danach spielte erstmal Aachen und zog auf 3-1 davon, nur um die restlichen fünf Spiele des Satzes zu verlieren. In diesem Match waren es die unbekannteren Spieler, die den Ton angaben. Auf Seiten des Lambertz-Teams behielt Langer immer die Übersicht und sein erster Aufschlag kam regelmäßig und druckvoll. Auf der anderen Seite spielte der Doppelspezialist Tristan-Samuel Weissborn stark auf. Im zweiten Satz setzten sich zunächst die Rosenheimer ab. Die Aachener kamen wieder heran und mussten sich am Ende doch geschlagen geben. 3-6, 3-6

Impressionen

Weitere Bilder vom Heimspiel gegen Rosenheim.

Fazit

Nach dem absolut leistungsgerechten Remis am ersten Spieltag fühlte sich dieses Unentschieden für das Lambertz-Team eher an als wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Für die Aachener geht es am Freitag weiter mit einem Auswärtsspiel beim noch punktlosen Düsseldorfer Rochusclub. Am Sonntag gastiert der amtierende deutsche Meister aus Mannheim im Kurpark. Die Mannheimer sind mit zwei Siegen in die Saison gestartet und haben das klare Ziel ihren Titel zu verteidigen.

Aufgrund der aktuell erfreulichen Corona-Situation in Aachen erwarten wir auch gegen Mannheim keine Beschränkung der Zuschauerkapazität. Wir würde uns sehr über Ihre Unterstützung zu diesem Highlight freuen. Karten sind an der Tageskasse für 10 Euro erhältlich. Ein aktueller Corona-Test oder Genesenen/Geimpften-Bescheinigung ist allerdings notwendig, da wir großen Wert auf eine sichere Veranstaltung legen.