Nahezu in Bestbesetzung fuhr das Lambertz-Team am Sonntag nach Köln. Pablo Cuevas, Salvatore Caruso, Carlos Taberner und Vit Kopriva sollten im Einzel auflaufen und für das Doppel war der Spezialist Tim Pütz rechtzeitig von den olympischen Spielen aus Tokio zurückgekehrt.
Die Einzel
Vít Kopřiva lieferte sich ein packendes Duell mit Andrea Vavassori, in dem er zuerst überhaupt kein Mittel gegen Italiener zu finden schien, sich dann aber ins Match biss und den ersten Satz doch nicht mehr herumreißen konnte. Im zweiten baute der Tscheche auf das Ende des ersten Satzes auf und verwickelte Vavassori immer wieder in längere Ballwechsel, die meist zu Punktgewinnen führten. Es kam also zum Champions Tiebreak. Hier servierte der Italiener ausgesprochen stark während auf Seiten Kopřiva ein oder zwei leichte Fehler und einmal Pech standen und schon war das erste Match verloren. 4-6, 6-2, 5-10
Auf dem Center Court hatte Salvatore Caruso im ersten Satz ebenfalls große Schwierigkeiten. Wesentlich besser in der Weltrangliste platziert und normalerweise stärker auf Sandplätzen eingeschätzt, kam der Italiener mit den Rhythmuswechseln von Enzo Couacaud dennoch überhaupt nicht zurecht. Ein ums andere Mal landeten seine Schläge knapp im Aus. Der zweite Satz verlief deutlich besser, Caruso zog zunächst davon, war aber sichtlich irritiert, dass er seinen Vorsprung nicht direkt ins Ziel bringen konnte und verlor dann klar im Tiebreak. 2-6, 6-7(2)
In der zweiten Runde Einzel zeigte Pablo Cuevas wieder einmal, was für ein unglaublicher Spieler er ist. Kimmer Coppejans hatte nicht den Hauch einer Chance und musste nach einer guten Stunde schon wieder einpacken. 6-0, 6-2
Zeitgleich auf dem Center Court lieferte sich Carlos Taberner ein langes, aber nicht sehr abwechslungsreiches Duell. Dustin Brown schlug zwar auf wie ein König, war aber beim Return ein Totalausfall. So sahen die Zuschauer im kompletten Match nicht einen einzigen Breakball. Lediglich die drei Tiebreaks erzeugten Spannung. Da Carlos ebenfalls stark aufschlug aber erfolgreichen Returns im Schnitt deutlich näher kam als Brown, kam der Erfolg des Kölners im ersten Tiebreak einigermaßen überraschend. Der zweite Tiebreak und der Champions Tiebreak waren dann aber doch klare Angelegenheiten zugunsten des Spaniers. 6-7(5), 7-6(2), 10-5
Die Doppel
So ging es mit 2-2 in die Doppel. Das Lambertz-Team beschloss ein erstes Doppel aufzustellen, das seinesgleichen sucht: Pablo Cuevas, French Open-Doppelsieger 2008, Tim Pütz, diese Saison drei Turniersiege auf Sand und dort fast nicht zu schlagen. Als zweites Doppel gingen Salvatore Caruso und Carlos Taberner nach einer längeren Regenunterbrechung auf den Platz.
Cuevas und Pütz kassierten gegen Brown und Couacaud zwar ein frühes Break, bewahrten aber die Ruhe und dominierten die zweite Hälfte des ersten Satzes. Die Weichen schienen auf Sieg gestellt, aber das Lambertz-Duo lief im zweiten Satz wieder einem frühen Break hinterher, erreichte nicht erneut den Ausgleich und zog dann auch im Champions Tiebreak den Kürzeren. 6-4, 3-6, 6-10
Auf dem Center Court hatten sich Salvatore Caruso und Carlos Taberner trotz eines klaren optischen Übergewichts der Kölner und frühem Rückstand in einen Tiebreak gerettet, mit dem die Kölner aber dann doch den Satz für sich entschieden. Im zweiten Satz lief nicht mehr viel zusammen beim Lambertz-Duo. Leichte Fehler hüben, starke Anrgiffe insbesondere vom frisch genesenen Andreas Mies drüben ließen wenig Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. 6-7(4), 2-6
Fazit
Die Aachener waren mit einem Team angereist, das in der Weltrangliste auf allen Positionen deutlich besser eingestuft ist als das der Kölner. Der erste Saisonsieg war das klare Ziel gewesen. Die Niederlage bedeutete für die Kurhäuser nicht nur deshalb eine große Enttäuschung, sondern auch weil damit klar ist, dass die letzten drei Spieltage den unangenehmen Nervenkitzel des Abstiegskampfs mit sich bringen werden.
Am kommenden Sonntag empfängt der TK Kurhaus Lambertz Aachen das Tabellenschlusslicht TuS Sennelager. Ein Sieg ist nun mehr denn je Pflicht, sowohl um zwei Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln als auch um Selbstvertrauen für die letzten beiden, schweren Spiele zu tanken.