Am Sonntag beginnen die French Open und wie bei den US Open sind vier Spieler unserer Bundesliga-Mannschaft direkt qualifiziert: Roberto Bautista Agut, Jan-Lennard Struff, Pablo Cuevas und Salvatore Caruso. Wir werfen einen Blick auf die Auslosung.

Salvatore Caruso

Caruso zeigte sich zuletzt in guter Form. Bei den US-Open erreichte er etwas überraschend die dritte Runde und bei beim Masters in Rom gewann er die erste Runde, musste dann aber gegen Novak Djokovic antreten, der ihm wenig Chancen ließ. Unter der Woche ging es beim ordentlich besetzten Challenger in Forli dann noch bis ins Viertelfinale. In Paris wird sein Turnier gegen Guido Pella beginnen. Der dreißigjährige Argentinier bevorzugt wie Salvatore die Sandplätze und geht als leichter Favorit in die Partie, ist bei den French Open allerdings noch nie über die zweite Runde hinausgekommen.

Sollte der Italiener diese Aufgabe meistern geht es danach gegen den Sieger aus der Partie Pablo Carreño Busta gegen John Millman. Beide bevorzugen Hartplätze, aber der an 17 gesetzte Spanier wäre sicher trotzdem eine Hürde, für die es einen Sahnetag braucht. In Runde 3 könnte schließlich mit Roberto Bautista Agut ein Teampartner von Salvatore warten.

Roberto Bautista Agut

Roberto beginnt in Paris gegen den ehemaligen Top 10-Spieler Richard Gasquet. Beide Spieler sind seit über 15 Jahren auf der Tour unterwegs und sind in der Zeit auch mehrfach aufeinander getroffen. In acht Partien gewann sechs Mal Roberto, zwei Mal Richard, keine der Begegnungen fand jedoch auf Asche statt. Bei einem Sieg geht es für den Spanier danach gegen den Sieger der Partie Attila Balázs gegen Yasutaka Uchiyama. Beide gehören nicht mehr zum Nachwuchs, konnten in ihrer Karriere aber noch nie ein Match bei einem Grand Slam gewinnen. Für den Japaner ist es überhaupt der erste Auftritt im Hauptfeld von Roland Garros. Auf dem Papier könnte die zweite Runde für Bautista also sogar etwas leichter sein als sein Auftaktmatch.

Roberto Baustista Agut

Danach könnte es wie erwähnt gegen Salvatore gehen, realistischer wäre aber wohl, dass der Gegner Pablo Carreño Busta hieße, die spanische Nummer zwei also auf die spanische Nummer drei träfe. Die Beiden sind sich natürlich auch schon mehrfach auf dem Platz begegnet, zuletzt gewann Carreño Busta zu Beginn dieses Jahres in Rotterdam, insgesamt hatte Roberto aber einmal öfter die Nase vorn. Gemein ist den beiden, dass sie zu den erfahreneren Spielern auf der Tour gehören, aber erst in jüngerer Zeit ihre größten Erfolge feiern konnte, Roberto letztes Jahr mit seinem Halbfinaleinzug in Wimbledon und Pablo gerade erst bei den US Open, ebenfalls mit einem Halbfinaleinzug. Sollte es zu dieser Begegnung kommen darf man also auf ein attraktives Match auf Augenhöhe hoffen.

Im weiteren Verlauf des Turniers könnte im Achtelfinale Jan-Lennard Struff warten oder auch mit Matteo Berrettini einer der besten Sandplatzspieler, die nicht direkt dem engeren Kreis der Titelfavoriten zuzuordnen ist. Der Viertelfinalgegner schließlich wäre wahrscheinlich Novak Djokovic, mal wieder muss man sagen, denn gegen keinen anderen Spieler auf der Tour durfte Roberto häufiger antreten.

Jan-Lennard Struff

Struff beim SchmetterballStruff befindet sich ebenfalls im Bracket von Roberto und Salvatore, könnte also im Achtelfinale auf einen von beiden treffen. Um dorthin zu gelangen muss er vorher in der dritten Runde vermutlich Matteo Berrettini aus dem Weg räumen. Zunächst einmal beginnt sein Turnier aber gegen Frances Tiafoe. Der Amerikaner ist nicht unbedingt als großer Sandplatzspieler bekannt und kam in Paris noch nie über die erste Runde hinaus. Andererseits scheint auch Jan-Lennard noch ein wenig nach seiner Form auf Sand zu suchen, schließlich verlor vor zwei Wochen beim Masters in Rom in der ersten Runde gegen einen Qualifikanten und kam auch in Hamburg nicht über die erste Runde hinaus.

Falls der Auftaktsieg gelingt geht es für Struff danach gegen den Sieger der Partie Daniel Altmaier gegen Feliciano López. In jedem Fall wäre Struff auch hier der Favorit. Danach kommen allerdings auch nur noch die ganz großen Aufgaben: Berrettini, Bautista Agut, Djokovic und selbst danach stünde man erst im Halbfinale.

Pablo Cuevas

Pablo ist als einziger Kurhaus-Spieler nicht im Berrettini/Bautista Agut-Bracket gelandet. Sein erster Gegner heißt Henri Laaksonen. Der Schweizer/Finne erreichte letztes Jahr bei drei Grand Slam-Turnieren die zweite Runde, musste dieses Jahr bei den French Open allerdings dennoch in die Qualifikation. Die meisterte Laaksonen zwar souverän ohne Satzverlust, in die Partie gegen Cuevas geht er dennoch als klarer Außenseiter. In der zweiten Runde wäre dann Pablo der Außenseiter, denn dann geht es höchstwahrscheinlich gegen Stefanos Tsitsipas. Der Grieche ist nicht nur einer der aufregendsten Spieler der sogenannten NextGen, sondern war auch über längere Zeit der jüngste Spieler in der Top 10. Tatsächlich liegt der letzte Vergleich der beiden erst ein paar Tage zurück. In Hamburg gewann Tsitsipas ein enges Match.

Die nächsten Gegner wären dann vermutlich gegen Filip Krajinović, ebenfalls ein äußerst fähiger Spieler auf der Asche, danach der frischgebackene Top 10-Spieler Denis Shapovalov und im Viertelfinale Medvedev oder Rublev. Auch für Pablo ist also ein Turnierverlauf vorgezeichnet, bei dem Einiges gut laufen muss, um die zweite Woche zu erreichen.

 

Ursprünglich waren die Partien der genannten Spieler für Sonntag terminiert, wurden nun aber auf Montag verschoben, zumindest ist das vorläufig der Plan, der sich natürlich wetterbedingt erneut ändern kann.

Am Dienstag sollen außerdem die Doppelpartien von Pablo, Jan-Lennard und Tim stattfinden. Pablo Cuevas spielt mit Feliciano López gegen Ugo Humbert und Hugo Gaston. Jan-Lennard Struff tritt diesmal mit Henri Kontinen an und in der ersten Runde geht es gegen das an Nummer fünf gesetzte Team Filip Polášek und Ivan Dodig. Tim Pütz wird an der Seite von Frederik Nielsen gegen Lorenzo Sonego und Stefano Travaglia spielen.