Bei seinem wo möglichen letzten Profispiel auf deutschem Boden steuerte Tommy Haas zwei wichtige Punkte zum Mannheimer 4:2 Sieg bei. Der Gastgeber GW Mannheim platziert sich mit diesem Sieg auf dem zweiten Tabellenplatz und fordert nächsten Sonntag den Spitzenreiter BW Halle zur Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft heraus. Vor der Rekordkulisse von 4.200 Zuschauern erlebten alle Fans einen sensationellen Tennistag. Kein Wunder, dass die Anlage brechend voll war, denn Tommy Haas war bereits seit Wochen angekündigt und machte auf seiner Abschiedstournee einen Stopp in Mannheim. Der Beginn der Partie lief zunächst nicht so, wie es sich die Gastgeber erhofft hatten. 2:0 stand es nach der ersten Einzelrunde für das Lambertz-Team durch zwei deutliche Siege von Cedrik-Marcel Stebe (6:2 6:0 gegen Radu Albot) und Matthias Bachinger (6:3 6:1 gegen Andreas Beck). Insbesondere der Sieg von Stebe kam überraschend, da er am Vortag noch mit Fieber und Schüttelfrost zum kämpfen hatte. In der zweiten Einzelrunde kam es dann an Position 1 zur Begegnung Nicolas Kicker (ATP 78) gegen Gastao Elias (ATP 171). Durch seine Niederlage in der Qualifikation im Grand Prix von Kitzbühel konnte Elias noch kurzfristig das Team verstärken. Er zeigte eine starke Leistung, hatte in beiden Sätzen sogar Aufschlag zum Satzgewinn, musste sich dann aber doch seinem Kontrahenten mit 6:7 und 5:7 geschlagen geben. Der Aachener „Dreier“ Nils Langer (ATP 356) war entsprechend nervös vor der Partie auf dem Center Court, denn ihm war es „vergönnt“, gegen Tommy Haas bei seinem wahrscheinlich letzten Match als Profispieler auf deutschem Boden anzutreten. Dennoch konnte Langer, der seine Nervosität mehr und mehr in den Griff bekam, einen Satz lang mehr als mithalten und schlug bei 6:5 sogar zum Satzgewinn auf. Haas gelang das Re-Break und gewann den Tiebreak denkbar knapp mit 7:5. Im zweiten Satz wurde der 39-jährige Haas dann zu stark für Langer und konnte mit 6:2 den zweiten Punkt für die Mannheimer einfahren. Auch danach wurden die Fans nicht enttäuscht: Sie sahen zwei extrem spannende Doppel, in denen beide Teams auf Augenhöhe agierten und das Ergebnis bis zum Ende offen blieb. Im zweiten Doppel setzten die Gäste auf das Duo Bachinger/Langer und es sah auch zuerst so aus, als könne das Lambertz-Team zumindest noch einen Punkt mitnehmen. Langer/Bachinger gewannen den ersten Satz mit 6:3. Im zweiten Satz wurde das deutsche Doppel Haas/Beck dann stärker und sicherte sich den Satz mit 6:3. Im Champions-Tiebreak führten Haas/Beck schon mit 9:3, ließen die Aachener dann nochmal rankommen auf 9:8, nutzten dann aber ihren sechsten Matchball zum 10:8 Sieg. Im ersten Doppel griff Kurhaus Trainer Dominik Meffert wie schon letzte Woche wieder selbst zum Racket zeigte ein tolles Doppel an der Seite von Cedrik-Marcel Stebe. Es ging hin und her und am Ende musste auch hier der Champions-Tiebreak entscheiden. Auf einmal ging nichts mehr beim Aachener Duo und die Aufschlagriesen Brands und Kern sicherten sich und dem Mannheimer Team den 4:2-Gesamtsieg.

„Für uns ist der lange Ausfall von Philipp Petzschner insbesondere in den Doppeln sehr bitter. Wir hoffen nun auf ein gutes Spiel gegen Gladbach und dann schauen wir mal, was noch geht“, zieht der Aachener Teamchefeine zerknirschte Bilanz über das Wochenende.

 

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