Ein Pleiten-, Pech- und Pannenwochenende zeichnete sich ab: Steve Darcis und Philipp Petzschner waren ursprünglich fest eingeplant, wobei insbesondere die Absage von Petzschner sehr bitter ist, denn dieser fällt auf aufgrund einer Muskelverletzung im Schlagarm wochenlang aus. Darcis, der in Wimbledon in der zweiten Runde wegen einer Rückenverletzung aufgeben musste, stand ebenso wenig zur Verfügung. So musste Trainer Dominik Meffert selbst auch im Einzel ran.

Die Nordbadener traten ohne Yannick Hanfmann an, der im vergangenen Jahr noch das Lambertz-Trikot trug. Letzterer spielte sich beim ATP-Turnier in Gstaad bis ins Halbfinale. Bei ungemütlichem Aprilwetter hatten die Gäste aus Weinheim den besseren Start: José Hernandez-Fernandez beeindruckte mit aggressivem Grundlinienspiel gegen Nils Langer. Dieser verletzte sich leider in der Mitte des ersten Satzes am Oberschenkel und war dadurch sichtlich in seinen Bewegungen eingeschränkt und verlor sein Einzel mit 3:6 und 1:6. Gleichzeitig hatte es Dominik Meffert mit Moritz Baumann zu tun. Es entwickelte sich ein rasanter Schlagabtausch, aber Baumann agierte schneller und gewann den ersten Satz mit 6:2. Im zweiten Satz entwickelte sich das Match zunehmend ausgeglichener, letztendlich musste sich Meffert mit 4:6 auch im zweiten Satz geschlagen geben. Mit einer 2:0-Führung für Weinheim ging es in die zweite Einzelrunde. Gegen Cedrik-Marcel Stebe, der diese Woche beim 500er Turnier in Hamburg beinahe Teamkollegen Diego Schwartzman eine Niederlage hatte beibringen können, sah Luca Vanni an Position 1 zunächst wie der klare Verlierer aus, kam so gar nicht in Spiel. Doch im zweiten Satz legte er den Hebel um, agierte druckvoll und souverän, Nach 3:6, 6:1 musste der Champions-Tiebreak die Entscheidung bringen. Hier hatte dann wiederum Stebe im entscheidenden Augenblick die Nase vorn und brachte das Match schließlich mit 11:9 für nach Hause. Derweil begann das Match von Matthias Bachinger gegen den in der Liga stark aufspielenden Jonas Lütjen. Der erste Satz ging mit 6:2 an den Weinheimer, der auch im zweiten Satz nachlegte und schnell eine komfortable 5:2-Führung erspielte. Doch Bachinger, der in der Vergangenheit schon so viele Matches umgedreht hatte, bewies enormen Kampfwillen, wehrte sogar einen Matchball ab und drehte die Partie. Folgerichtig musste wieder einmal der Champions Tiebreak die Entscheidung bringen. Auch hier hatte Bachinger die besseren Argumente, kämpfte für sein Team und sorgte mit seinem Sieg für den 2:2-Ausgleich. Lange Gesichter bei den Weinheimern, die schon früh für eine Vorentscheidung hätten sorgen können. „Das 2:2 nach den Einzeln war aus unserer Sicht ein glückliches 2:2, das gebe ich zu. Besonderes Lob an Matthias Bachinger, der gefightet hat wie ein Löwe“, resümierte Teamchef Alexander Legsding.

Zu Beginn der Doppel sah es dann sogar so aus, als könnte Kurhaus Aachen die Partie noch komplett drehen und für sich entscheiden: Sowohl Langer/Bachinger als auch Stebe/Meffert gewannen den ersten Satz. Doch beide Weinheimer Doppel jedoch kämpften sich bravourös zurück in Richtung Champions-Tiebreak, die dann zum Entsetzen der Zuschauer beide knapp verloren gingen. Kurhaus Teamchef Alexander Legsding gratulierte als fairer Verlierer: „Weinheim hat heute verdient gewonnen. Die spielen mit der Euphorie des Aufsteigers und machen ihren Job echt gut. Unglücklich für uns waren die vielen Absagen! Jetzt hoffen wir, dass am Sonntag zumindest Gastao Elias für uns spielen kann.“

Noch spielt Gastao Elias Quali beim Grand Prix in Kitzbühel und das Lambertz-Team erwartet ein ganz schweres Spiel in Mannheim, wo Altstar Tommy Haas und eventuell auch Nicolas Kicker erwartet werden.

 

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